SUP, bye-bye!
Nun ist es offiziell: mit 2020 gehören die Single-Used-Plastics in Österreich der Vergangenheit an. Zumindest ist so der Plan. Der Schritt ist zweifelsohne richtig, doch verschweigt man der Öffentlichkeit nicht einen essentiellen Aspekt? Ist tatsächlich Plastik das Problem?
Einmal benutzt und ab in den Müll – die Lebenserwartung von SUP ist wahrhaft nicht besonders lange. Dafür ist allerdings die Zeit, die sie dann im schlimmsten Fall irgendwo in den Weiten der Ozeane treiben, um so länger. Dass man sich politisch durchgerungen hat, diesem Irsinn ein Ende zu bereiten ist absolut begrüßenswert, doch fehlt mir in der öffentlichen Diskussion oftmals die Fokussierung auf das eigentliche Problem: nicht das „P“ ist es, sondern das „SU“ in „SUP“.
Mit dem Verbot der SUP wird oftmals unterschwellig, manchmal auch sehr offensiv kommuniziert, dass das verwendete Plastik das Problem ist. In einer immer komplexeren Welt sehnen wir uns nach einfachen Lösungen und somit wäre auch bei den SUP die Schlussfolgerung denkbar wünschenswert: „Plastik ersetzen wir durch Papier und das Problem ist gelöst.“ Mitnichten.
Vergleicht man den ökologischen Fußabdruck der Herstellung einer Papiertüte mit jenem der Herstellung einer Plastiktüte hält sehr schnell Ernüchterung Einzug – vor allem der Wasserverbrauch, der für die Papierherstellung notwendig ist, schlägt sicht negativ zu Buche. Wer am Nachhauseweg vollbepackt mit seinen Einkäufen in der Hand schon einmal von einem Regen überrascht wurde, wird in dieser Situation die Papiertüten wohl verflucht und zu Hause entsorgt haben.
Papiertüten haben zwar ein besseres Image als Plastiktüten, aber sie sind nicht für die Ewigkeit gemacht und haben beim „SU“ – dem „single use“ – eine schlechtere Ökobilanz. So muss man sich letztlich doch die Frage stellen, ob das SUP-Verbot nicht nur die halbe Wahrheit ist und viel mehr der Konsument darauf sensibilisiert werden sollte, vernünftig mit unseren Ressourcen umzugehen.
– Tom Maderthaner